Schwertner: „Caritas-Hilfe weihnachtet sehr“ – auch über die Feiertage

Die Freiwilligen von Plaudernetz haben auch an Weihnachten ein offenes Ohr. Am 24.12. öffnen vier pfarrliche Wärmestuben, täglich Streetwork und Hilfe auf Wiens Straßen im Einsatz.

„2022 ist ein in vielerlei Hinsicht forderndes Jahr gewesen – vor allem für jene Menschen, die wir als Caritas unterstützen“, sagt Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. „Umso wichtiger ist es, diese Hilfe auch um den Jahreswechsel zuverlässig aufrechtzuerhalten. Denn wir wissen: Die Tage um Weihnachten sind für armutsbetroffene und einsame Menschen oft besonders belastend. Für viele ist Weihnachten alles andere als ein Fest der Freude. Gerade jetzt bemühen sich daher viele Menschen an den unterschiedlichsten Orten, füreinander da zu sein – etwa beim Plaudernetz, bei dem Freiwillige auch an Heiligabend oder an Silvester ein offenes Ohr für einsame Menschen haben.“

Plaudernetz: 30.000 Gespräche gegen Einsamkeit geführt

Zu den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel soll niemand alleine sein. Deswegen ist das Plaudernetz auch über die Feiertage erreichbar. Das von der Caritas gemeinsam mit Magenta und der Kronen Zeitung während des ersten Covid-bedingten Lockdowns initiierte Projekt ist eine Initiative gegen Einsamkeit. Seit Projektstart sind unter der Telefonnummer 05 1776100 über 30.040 Gespräche geführt worden – von Menschen, die einsam sind und plaudern wollen. Entgegengenommen werden die Anrufe von Freiwilligen in ganz Österreich, die zuhören können. Aktuell sind über 4.100 Plauderpartner*innen in neun Bundesländern registriert. Seit Beginn des Plaudernetzes wurden 732.735 Minuten geplaudert, alleine im November 2022 mehr als 310 Stunden. In den kommenden Tagen rechnet die Caritas wieder mit einer deutlich höheren Zahl an Anrufen.

Weihnachten in den Wärmestuben

Groß ist die Nachfrage auch in den pfarrlichen Wärmestuben. Schwertner: „38 Pfarren und ein Verein öffnen von Anfang Dezember bis März ihre Räumlichkeiten als Wärmestube und bieten im kalten Winter einen schützenden Zufluchtsort und Raum für Begegnung.“ Unter den Gästen sind wohnungslose Menschen, aber auch Pensionist*innen, die in Anbetracht der hohen Energiekosten ihre Wohnung nicht ausreichend heizen können. Dieses Jahr gibt es auch erstmals vier Frauenwärmestuben. Viele Menschen nutzen die Möglichkeit, sich aufzuwärmen, eine Kleinigkeit zu essen, oder in manchen Wärmestuben auch das Angebot, Essen mitzunehmen. Und auch am 24.12 haben in Wien vier Wärmestuben der Caritas der Erzdiözese Wien geöffnet. Die Kirche Herz-Jesu-Christi (HLT, Institutszentrum Florianigasse 7, 1080 Wien, von 15-18 Uhr), die Pfarre Hütteldorf (Hüttelbergstraße 1a, 1140 Wien, von 12-14 Uhr), die Pfarre Sühnekirche (Alszeile 5-7, 1170 Wien, von 13-17 Uhr) und das „Wohnzimmer“ der Pfarrgemeinde St. Florian (Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien, Jugendwärmestube bis 25 Jahre, 24 Stunden geöffnet) öffnen ihre Pforten.

„Schnitzel zu Heiligabend“: Hilfe für obdachlose Menschen über die Feiertage

Damit im Winter niemand auf der Straße schlafen muss, bittet die Caritas die Bevölkerung weiter um Mithilfe: „Wer über die Feiertage auf Schlafplätze von obdachlosen Menschen aufmerksam wird, kann die Nummer des Caritas Kältetelefons wählen. Unter 01/4804553 werden Hinweise zu Schlafplätzen entgegengenommen – diese Hinweise ermöglichen es unseren Streetworkteams dann, Menschen in Notquartiere zu bringen oder sie mit winterfesten Schlafsäcken zu versorgen.“ In Wien werden alle Notquartiere im 24-Stunden-Betrieb geführt und bieten neben warmen Schlafplätzen auch Tagesaufenthalt und Verpflegung. Schwertner: „Unser zentrales Motto in der kalten Jahreszeit lautet: Mehr Notquartiersbetten. Mehr Streetwork. Mehr Hilfe. Wir haben die Zahl der Notquartiersbetten erhöht. Insgesamt stellt die Caritas damit allein in Wien im Moment mehr als 2.000 Notquartiers-, Schlaf- und Wohnplätze zur Verfügung (davon 438 NQ-Betten). Unsere Streetwork-Teams sind sieben Tage in der Woche im Einsatz, um jene zu erreichen, die den Weg nicht in die Quartiere finden. Die mobilen Suppenbusse der Caritas sind ebenfalls täglich im Einsatz. 7 Tage die Woche. 365 Tage im Jahr. Auch an Weihnachten. Diese Verlässlichkeit schafft Vertrauen. Freiwillige Helfer*innen kochen und verteilen täglich zwischen 150-200 Liter Suppe.“ Seit Jahresanfang wurden bereits mehr als 90.000 Teller Suppe ausgegeben. Und in der Gruft gibt es – mittlerweile traditionell – auch dieses Jahr Schnitzel und Kartoffelsalat am Heiligen Abend.“

Last-Minute-Geschenke: wirhelfen.shop

Es gibt noch viele Möglichkeiten, in diesen Tagen zu helfen. So finden sich im wirhelfen.shop – unter „Weihnachtszeit“ Aktionen speziell für Weihnachten. Dort kann etwa ein virtueller Punsch für die Gruft getrunken werden, es kann ein Lebensmittelpaket für armutsbetroffene Menschen geschenkt oder eine warme Suppe für bedürftige Menschen ausgegeben werden. Alle Infos gibt es hier: wirhelfen.shop/weihnachtszeit

www.plaudernetz.at
www.caritas-wien.at/waermestuben

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